SPD Hemsbach

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Jubiläumsaustellung

125 Jahre Sozialdemokratie in Hemsbach

 

125 Jahre Sozialdemokratie in Hemsbach

Genossen präsentieren ihre Parteigeschichte

(bn) Ein Geburtstag ist immer ein Grund zum Feiern. Wenn es dann auch noch ein 125-Jähriger ist und eine Partei betrifft, die seit ihrer Gründung für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit kämpft, ist eine Ausstellung der angemessene Rahmen. In der letzten Woche wurde in der Ehemaligen Synagoge eine Dokumentation über die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie eröffnet. Mit Vorträgen beleuchteten Dr. Konstanze Wegner und Alfred Moos die historischen Höhepunkte der letzten 150 und 125 Jahre. 

Mit der Ausstellung, die im Wesentlichen von Fred Raithel und Bodo Nakoinz in der Ehemaligen Synagoge aufgebaut wurde, präsentieren die Genossen einen Rückblick auf die 150 Jahre der Bundes-SPD und die Anfänge der Sozialdemokratie in Hemsbach. Was 1863 mit der Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins in Leipzig durch Ferdinand Lassalle begann, setzte sich 1869 mit der Entstehung der auf Betreiben von August Bebel ins Leben gerufenen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Eisenach als Gegenorganisation fort. Erst durch die zunehmenden Repressionen durch die Bismark´sche Reichsgründung fusionierten im Jahre 1875 beide Flügel und benannten sich 1890 in Sozialdemokratische Partei Deutschlands um. Es folgten Jahre der Spaltung der Partei, der Erste Weltkrieg, die Weimarer Republik und die Zeit des Nationalsozialismus mit dem Verbot der Parteien, der Gewerkschaften und vieler Vereine. „Besonders stolz kann die SPD auf den Widerstand im Dritten Reich sein“, war für Wegner eine wichtige Feststellung, denn in dieser Zeit haben Sozialdemokraten gelitten, wurden verfolgt und ermordet. Nach der Zeit des Naziterrors wuchs die SPD zu einer Volkspartei heran, war Jahre in der Opposition, stellte mit Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder drei Bundeskanzler.

 

Alle diese Ereignisse fasste die Historikerin Dr. Konstanze Wegner, ehemalige Bundestagsabgeordnete dieses Wahlkreises, in ihrem Vortrag im Zeitraffertempo zusammen. Für sie haben einige Errungenschaften, für die die SPD immer gekämpft hat, noch immer Bestand: die Einführung des Frauenwahlrechts, der Aufbau einer demokratischen Gesellschaft, die klare Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Aussöhnung mit den östlichen Nachbarn.

Analog zur Betrachtung von Konstanze Wegner war der Rückblick von Alfred Moos zu sehen. Der gebürtige Hemsbacher Alfred Moos konnte in seinen Ausführungen einen Teil seiner Familiengeschichte einfließen lassen. Waren doch die Schwestern seiner Oma Hilde mit zwei der sieben Gründer der Hemsbacher Sozialdemokraten verheiratet, nämlich mit Mathias Adam und Heinrich Zwickel. Oma Hilde erzählte ihrem Enkel Alfred auch immer wieder von der Freundschaft von Zwickel mit dem großen Sozialdemokraten August Bebel. Bebel übernachtete des Öfteren in Hemsbach und die „kleine Hilde“ lauschte gespannt den Gesprächen der Freunde. Das, was sie dort hörte, machte sie zu einer Verehrerin der Sozialdemokratie, für die sie sonntags, wenn Wahltag war, ihr bestes Kleid anzog.

Als eine wichtige Persönlichkeit der örtlichen SPD ist Friedrich Weidenhammer zu nennen, der 1918 die Leitung des Arbeiter- und Soldatenrates übernahm und von 1931 bis zur Nazi-Machtergreifung Bürgermeister war. Nach 1945 wurde er von der amerikanischen Verwaltung wieder als Rathauschef eingesetzt, dem 1948 Herrmann Luber folgte. Mit Hans Michel zog ein dritter SPD-Mann in Folge ins Rathaus als Bürgermeister ein.

Sehr ausführlich zeigte die Ausstellung die Entwicklung der Partei. Eingebunden in die aus Archiven in Karlsruhe, Heidelberg und Weinheim recherchierten Dokumente ist die Geschichte der Hemsbacher Sozialdemokratie, die 1889 – also vor 125 Jahren – gegründet wurde. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Dokumentation über die ersten Monate nach der Nazi-Machtergreifung. Hier finden sich Belege, wie systematisch das Vereinsleben in Hemsbach zerstört wurde. Bereits im März 1933 wurden der Arbeitergesangsverein Germania, die Vereinigten Sportvereine, der Fußballverein und der Arbeiter Samariter Bund verboten und deren Besitz der NSDAP übertragen.

Musikalisch wurde der Eröffnungsabend der Jubiläumsausstellung stimmungsvoll von Uli Valmion gestaltet, der mit seinen Liedern der sozialistischen Arbeiterbewegung die Erinnerungen an vergangene Zeiten und persönlich Erlebtem wachrief und damit bei so manchem Zuhörer feuchte Augen bereitete. Ob die „Moorsoldaten“ oder „Die Gedanken sind frei“, es sind alles Lieder, die den Gedanken an Freiheit wachrütteln. Mit der „Internationalen“ wurde der Abend beendet, denn „danach kann nichts mehr kommen“.

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