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100 Jahre Frauenwahlrecht und 20 Jahre Frauentagsveranstaltung in Laudenbach gebührend gefeiert

Veröffentlicht am 15.03.2019 in Ortsverein

Festrede von Derya Türk-Nachbaur und One-Woman-Show "Crème de la Krämer" begeisterten
 
LAUDENBACH. Es war eine überaus gelungene Mischung aus politischer und historischer Information, einer mitreißenden Show der Sängerin, Schauspielerin und Comedienne Anna Krämer und einem sehenswerten und ebenso schmackhaften Pausenbuffet, welche die örtlichen Sozialdemokraten anlässlich des internationalen Frauentags im Festsaal der Sonnbergschule einem begeisterten Publikum präsentierten. In diesem Jahr konnte man neben dem internationalen Frauentag selbst noch zwei besondere Jubiläen begehen: 100 Jahre Frauenwahlrecht und 20 Jahre Frauentagsveranstaltung bei der SPD.

1999 hatte die damalige Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, Helma Ermler, diese Veranstaltungsreihe begründet und sie konnte am Samstag einmal mehr zufrieden konstatieren, dass sie seinerzeit eine Erfolgsstory begründete.


Die Ortsvereinsvorsitzende Vanessa Bausch begrüßte die Gäste, unter die sich erneut der Bundestagsabgeordnete Lothar Binding mit Gattin gesellt hatte und erinnerte an die erste Frauenrede der Sozialdemokratin Marie Juchacz in der Nationalversammlung im Febraur 1919, wenige Wochen nach den damaligen Wahlen, als erstmals Frauen wahlberechtigt waren. Sie hatte seinerzeit ausgeführt, dass die Regierung den Frauen gegeben habe, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden sei. Bausch erinnerte, dass Frauen zwar schon viel in der Gesellschaft erreicht hätten, es aber immer noch in vielen Bereichen Ungerechtigkeiten gebe. Auch aus eigener Erfahrung schilderte sie, dass mit dem Bild der Frau auch heute noch insbesondere die Rolle als erziehende Mutter und Hausfrau verknüpft werde und gesellschaftliches Engagement kritisch beäugt werde. Aber sie sei fest davon überzeugt, dass man mit einem Einsatz für Vereine und Organisationen etwas Tolles an die Kinder weitergebe, nämlich den Sinn für ein Leben in einer Gemeinschaft, in der alle gleich und willkommen sind.

Sie kündigte die Festrednerin Derya Türk-Nachbaur als eine Repräsentantin an, die letzteres in herausragender Weise verkörpere. Die vierfache Mutter, die an einer Schule einer Jugendhilfeeinrichtung ebschäftigt sei, "ist nebenher noch Ortsvereinsvorsitzende in Bad Dürrheim, stellvertretende Vorsitzende ihres Kreisverbandes, Gemeinderätin und Fraktionssprecherin, Pressereferentin der AsF Baden-Württemberg, Delegierte für den Landesfrauenrat und Mitglied im SPD-Landesvorstand. Ich ziehe den Hut vor Dir", so Bausch.

Türk-Nachbaur beleuchtete die Geschichte der Emanzipation und die damit verbundenen Begriffe von den "Blaustrümpfen" als Synonym für intellektuelle Zusammenkünfte von Frauen zu den "Emanzen" als "Frauen, deren Einsatz für die Gleichberechtigung als übertrieben empfunden wird". Feminismus und Gleichstellung seien kein Luxusproblem, so die Referentin, ehe sie an Clara Zetkin und Marie Juchacz erinnerte, die als Sozialdemokratinnen und Frauenrechtlerinnen vor 100 Jahren das Wahlrecht für Frauen erkämpften.

Die Weimarer Republik sei damit das zehnte Land gewesen, das das Frauenwahlrecht einführte, nachdem Zetkin bereits neun Jahre zuvor auf dem sozialistischen Frauenkongress den "internationalen Frauentag" erfunden hatte. Türk-Nachbaur kritisierte. dass patriarchales Rollendenken und diskriminierende Strukturen auch heute noch tief in der Gesellschaft verankert seien. "Immer noch sitzen Männer in der Überzahl an den Schaltstellen der Politik, der Gerichte, der Wissenschaft, der Medien und der Wirtschaft. Der unbereinigte Gender Pay Gap beträgt weiter 21 Prozent, die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten im Niedriglohnsektor ist weiblich und noch immer sind alleinerziehende Mütter dem größten Armutsrisiko ausgesetzt", so Türk-Nachbaur. Gerade bei rechtsnationalen und konservativen Kräften würden Gleichberechtigung und die Erungenschaften der Emnzipation zunehmend wieder zur Disposition gestellt und es mache sich der Begiff vom "Genderwahn" breit. "Es gibt noch viel zu tun und Ausruhen ist keine Option". Türk-Nachbaur forderte auf, als Frauen einen Beitrag zu leisten, die Demokratie, die nicht selbstverständlich sei, am Leben zu halten.

Dann wartete ein wahres Wunder- und Feuerwerk der Gesangs- und Schauspielkunst auf die Gäste. Anna Krämer fand von der ersten Minute an den Zugang zu ihren Gästen und stellte den Kontakt auch persönlich her, indem sie beim Eröffnungslied "Schön, Euch zu sehen" durch die Reihen ging und das Publikum als "Crème de la Crème" und "Hautevolee" Laudenbachs beschrieb. Ihr facettenreiches Programm, das weitaus überwiegend aus Eigenkompositionen und eigenen Texten bestand und stimmliche, schauspielerische  wie sprachliche Perfektion - teilweise auch im heimischen Dialekt - bot, wurde immer wieder bereichert durch komödiantische Einlagen wie ein Telefonat mit dem zweiten Vorsitzenden des Kleintierzuchtvereins "Harry Hax", der sie gerne ohne Gage zu einer Jubiläumsveranstaltung verpflichten würde, eine Szene im Wartezimmer eines Arztes, als ihr ein Mitpatient von einer Krankheit berichtete: "Wer das überlebt, der werd bleed, ich weiß wovon ich redd, ich hab's g'habt". Sie beschäftigte sich mit der Jugendsprache und schilderte eine Bestellung im "Subway" und sorgte dabei stets für Lacher und häufig "Brüller". Weitere Kostproben ihrer Gesangskunst bot die Künstlerin, die ihre Ausbildung in New York und Mannheim erhalten hat und mit Xavier Naidoo die gleichen musikalischen  Wurzeln verbindet, mit "So und nicht anders" und "Es ist an der Zeit" und erinnerte auch mit zwei Liedern an zwei Große ihres Genres: Edith Piaf und Udo Jürgens, dessen Lied "vom gekauften Drachen" das Publikum spürbar berührte. Als sie zum Ende die "einzige Seele" beschrieb und ganz entgegen ihren Empfindungen "Kä Luscht mehr" darbot, forderten die stehend applaudierenden Gäste noch manche Zugabe und hier begeisterte Krämer zunächst mit einem Liebeslied auf ihre Stadt und die Kurpfalz "Moi Monnem", wobei sie eine Strophe am Ende umtextete und "Moi Laurebach" intonierte. Nach weiteren Zugaben kündigte Krämer an, gerne einmal wiederzukommen, freute sich über den floristischen Frühlingsgruß von Vanessa Bausch und verweilte noch einige Zeit im Foyer, wo ihr viel Sympathie und Anerkennung für einen großartigen Auftritt entgegengebracht wurde.

 

 

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