Willy Brandt und Egon Bahr bleiben unvergessen
Laudenbach. Es sind ohne Zweifel herausragende Veranstaltungen mit außergewöhnlichen Begegnungen, die die Geschichte des SPD-Ortsvereins in den letzten Jahrzehnten mitprägten. 1991 reiste der Ortsverein nach Rom und saß bei einer Audienz von Papst Johannes Paul II. im Petersdom buchstäblich in der ersten Reihe. Im Anschluss an die Audienz, in der er die Laudenbacher Genossen ausdrücklich begrüßte, schüttelte er noch viele Laudenbacher Hände und dieses Ereignis ist bei allen Mitgereisten bis heute in frischer Erinnerung. Nur ein Jahr später unternahm man eine Rundreise durch die neuen Bundesländer und wurde im brandenburgischen Landtag in Potsdam von der wohl bekanntesten und populärsten Politikerin der neuen Länder, Sozialministerin Dr. Regine Hildebrandt, empfangen.
Zum 100-jährigen Jubiläum 2001 begegnete man in Berlin dem Schirmherrn, SPD-Generalsekretär Franz Müntefering, der seinerzeit ankündigte, seinen eigentlich 2001 vorgesehenen Besuch in Laudenbach auf jeden Fall nachzuholen und er hielt Wort. Er kam dann als zwischenzeitlich gewählter Parteivorsitzender am 8. Mai 2004 und besuchte zunächst das Rathaus, wo er sich in das goldene Buch eintrug. Anschließend sprach er in einem proppenvollen evangelischen Gemeindezentrum zur "Neuen Stärke für Deutschland". 2011 feierte der Ortsverein sein 110-jähriges Bestehen und hatte beim Festabend den stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Gernot Erler, zu Gast.
Jetzt dürfen sich Parteifreunde und Bürgerschaft auf eine weitere "besondere" Veranstaltung freuen. Vor der Hintergrund des 100. Geburtstags von Egon Bahr, dem 30. Todestag von Willy Brandt und dem 50. Jahrestag des Abschlusses des Grundlagenvertrags über die Beziehungen der Bundesrepublik zur Deutschen Demokratischen Republik können die Genossen Professor Peter Brandt, Sohn des unvergessenen Kanzlers, und Professorin Adelheid Bahr, Witwe des Architekten der Ost-/Entspannungspolitik, zu einer Gedenkveranstaltung am Freitag, 3. Juni, 19 Uhr im Georg-Bickel-Haus der Arbeiterwohlfahrt, Weimarer Straße 3, begrüßen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der Film "Der Geheimdiplomat Egon Bahr", der besonders dessen Verhandlungen zum Zustandekommen des am 12.8.1970 unterzeichneten Moskauer Vertrags sowie des am 21.12.1972 unterzeichneten Grundlagenvertrags behandelt. Im Anschluss wird der Historiker Professor Peter Brandt über "Traditionslinien sozialdemokratischer Entspannungspolitik" referieren.