Klima Arena-Besuch und Erinnerung an Gorbatschow
Das Monatstreffen der Arbeitsgemeinschaft 60plus im SPD-Ortsverein stand zunächst ganz im Zeichen der Eindrücke der Trauerfeierlichkeiten für Königin Elizabeth II am gleichen Tag. Hierbei wurde deutlich, dass unabhängig davon, wie man grundsätzlich zu einer Monarchie steht, der ganztägige Veranstaltungsmarathon eine organisatorisch-protokollarische Meisterleistung war, die der überragenden Lebensleistung der Verstorbenen gerecht wurde. Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Herbert Bangert, erinnerte im Anschluss an das Juli-Monatstreffen mit Bürgermeister Benjamin Köpfle, bei dem er die Gemeindepolitik des abgelaufenen Jahres skizzierte und künftige Vorhaben vorstellte. Das Septembertreffen diene nunmehr dazu, die Aktivitäten für das letzte Quartal des Jahres festzulegen, wobei im Oktober die Exkursion zur Klima Arena nach Sinsheim, die man gemeinsam mit dem Ortsverein durchführe, bereits gesetzt sei.
Am 22. Oktober erwartet die Teilnehmer dort ein Einführungsvortrag und eine Führung, ehe noch Gelegenheit besteht, die Präsentation individuell zu erkunden. Anmeldungen seien noch möglich, so Bangert, der für die Organisation verantwortlich zeichnet (Telefon 06201-75575).
Im November trifft sich die Gruppe traditionell zu einem Filmabend und man beschloss, am 14. November das Wirken des kürzlich verstorbenen Michail Gorbatschow zu beleuchten.
Am 5. Dezember findet der traditionelle Jahresabschluss in gemütlicher Runde bei einer Feuerzangenbowle statt.
Schließlich diskutierte die Runde aktuelle politische Themen. Bezüglich des Krieges in der Ukraine wurde der besonnene Kurs von Bundeskanzler Olaf Scholz ausdrücklich begrüßt. Es sei völlig richtig, bezüglich der Waffenlieferungen keine Alleingänge zu unternehmen und alles mit den Verbündeten abzustimmen. Es müsse stets Ziel bleiben, nicht zur Kriegspartei zu werden, wobei man sich wünschte, dass auch Wolodymyr Selenskyj sich Verhandlungen nicht verweigere. Der Konflikt sollte am Verhandlungstisch und nicht auf dem Kriegsfeld entschieden werden, zumal man immer im Hinterkopf haben müsse, dass Russland eine Atommacht sei und man trotz aller Warnungen nicht ausschließen könne, dass Putin zur Vermeidung einer militärischen Niederlage eine solche Waffenoption ziehe. In der politischen Diskussion, in die sich in Berlin viele selbsternannte Verteidigungsexperten einbrächten, würde dieser Gefahr nicht ausreichend Rechnung getragen und man habe das Gefühl, dass teilweise verkannt werde, dass Russland jene rote Linie markiere, ab der sie Deutschland zur Kriegspartei deklariere.
Das dritte Entlastungspaket mit einem Volumen von 65 Miliiarden Euro müsse zügig beschlossen werden, war sich die Runde einig und man hoffe auf eine Zustimmung der Länder, aus denen teilweise entsprechendes Störfeuer - leider auch aus Baden-Württemberg - zu hören sei. Wenn sich am 28. September Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Ministerpräsidenten treffe, müsse ein Durchbruch gelingen, damit die Hilfen bei den Menschen ankommen. Schließlich diskutierte man noch den energiepolitischen Teilaspekt der Laufzeit der Atomkraftwerke, wobei sich die Runde zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit und wegen des Einflusses auf die Preisgestaltung durchaus einen Streckbetrieb über den 31. Dezember hinaus vorstellen konnte. In diesem Zusammenhang wurde auch zum wiederholten Mal auf ein Ärgernis hingewiesen. Wenn derzeit allenthalben zum Energiesparen aufgerufen werde, sei es völlig unverständlich, dass auf der B 3 am Luisenhof eine Ampel erleuchte, die seit Jahren keinerlei Funktion mehr erfülle. hb
