Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Kollegen und Kolleginnen des Gemeinderates,
die diesjährige Wald-Begehung mit anschließender Beratung im Bürgersaal war wieder einmal sehr aufschlussreich für die Mitglieder des Land- und Forstwirtschafts-Ausschusses. Herzlichen Dank an unseren Revierförster Herrn Phillip Lambert sowie an Herrn Manfred Robens, den Leiter des Kreisforstamtes, für die interessante Führung und die umfangreichen Ausführungen zum Zustand unseres Waldes.
Das Eschentrieb-Sterben ist noch immer nicht vorbei. Im Finstertal ist eine etwa 5 ha große Fläche betroffen, die nach und nach geräumt und mit anderen Bäumen neu bepflanzt werden muss, womöglich mit Ahorn und Buche. Die Eschen werden wegen dieses kleinen – aus Ostasien eingeschleppten Pilzes – zukünftig bei uns immer weniger überleben können.
Glücklicher Weise wirken sich die vielfältigen Baumarten im Laudenbacher Forst sehr positiv aus. Wir haben einen gut durchmischten Wald mit hohem Buchen- und Eichen-Bestand sowie einzelnen erlesenen Arten wie bspw. die Esskastanie oder der Tulpenbaum. Das ist auch wichtig, um die Schäden durch den Klimawandel aufzufangen. Gut, dass unser Wald so reichhaltig sortiert ist.
Die Grillhütte wird nun auch an Privatpersonen vermietet. Wir begrüßen die Erweiterung der Vermietung sehr und hoffen, dass sie auch angenommen wird. Das erfordert dann auch die weitere Unterhaltung der Anlage. Die notwendige Reparatur des Daches (infolge des Froschdiebstahls???) kostet nun zusätzlich 5.000 Euro. Nicht nur das! Auch die Treppe muss erneuert werden sowie einzelne Tische und Bänke, die langsam marode werden. In den nächsten 2 bis 3 Jahren werden wir zu entscheiden haben, ob und wie wir den Grillplatz weiter gestalten wollen. Ich finde es gut, dass Laudenbach eine so schöne Freizeiteinrichtung im Wald bereithält und möchte auf jeden Fall dafür werben, daran festzuhalten und weiterhin attraktiv zu gestalten!
Am Pavillon oberhalb des Grillplatzes steht eine etwa 100 Jahre alte Eiche, in die ein Blitz eingefahren ist. Der obere Teil ist bereits abgestorben und droht abzustürzen. Die Eiche muss gefällt werden. Das tut weh, doch es ist unumgänglich. Die Verwaltung sollte in diesem Zusammenhang unbedingt eine Information ins Amtsblatt setzen, um Verständnis für die Fällung zu schaffen. Glücklicher Weise wächst direkt neben der alten Eiche bereits eine neue, die schon gute 1 ½ mtr. hoch ist. Sie wird die Stelle mit der guten Aussicht auf Laudenbach bereichern.
An der Grenze zu Hessen hat uns Herr Lambert auf eine illegale „Downhill“-Strecke aufmerksam gemacht. Sie führt quer durch die Naturverjüngung, ohne Rücksicht auf Brutstätten und Lebensbereiche der Tiere. Mit Hinweisschildern hat er versucht, auf die Radfahrer einzuwirken, doch die Schilder werden immer wieder abgerissen. Solche wilden, ungenehmigte „Trails“ sind zum Teil sehr gefährlich und sie schaden Flora und Fauna. Nur unverantwortliche Sportler fahren dort, ungeachtet der Zerstörung, die sie anrichten. Ich appelliere an die Abenteurer: Bitte nutzen Sie doch lieber die offenen, genehmigten Strecken für Ihren Sport!
Wie in nahezu allen Vorjahren, übersteigen auch diesmal die Kosten den Ertrag. Hierzu möchte ich unseren Förster Herrn Lambert zitieren: Er meinte, wenn wir diese 43.820 Euro auf die Anzahl der Einwohner umlegen, wären das ca. 7 Euro, die wir im nächsten Jahr zusätzlich pro Kopf in den Wald investieren. Verglichen mit den Kosten für ein Jahr Sport im Fitness-Studio wäre das ein Klacks.
Unser Wald ist ein attraktives Freizeitgebiet. Er bietet vielen Menschen – Großen und Kleinen – Entdeckungsreichtum und Entspannung. Er ist es uns wert.
Die SPD-Fraktion stimmt dem Betriebsplan 2022 und den Mehrkosten zur Instandhaltung zu.