(bü) Unter diesem Motto stand der spannende Vortrag von Dr. Frank Mentrup (SPD), Staatssekretär im Kultusministerium von Baden-Württemberg, im Café Max. Eingeladen hatte Bürgermeisterkandidat Jürgen Kirchner gemeinsam mit den SPD-Ortsvereinen von Hemsbach, Laudenbach und Sulzbach.
Die grün-rote Landesregierung habe eine umfassende Reform im Bildungsbereich beschlossen mit dem Ziel einer besseren und gerechteren Bildung für alle, unabhängig von sozialer Herkunft oder dem Geldbeutel der Eltern. Dabei würden den Entscheidungsträgern vor Ort mehr Gestaltungsmöglichkeiten eingeräumt, so Mentrup.
Angesichts stetig sinkender Schülerzahlen gerade der Hauptschulen biete sich mit der Einrichtung von Gemeinschaftsschulen die Chance, Schulstandorte, wie z. B. der Haupt- und Werkrealschulstandort Hemsbach, zu erhalten, die im klassischen dreigliedrigen Schulsystem nicht erhalten werden könnten. „Das veränderte pädagogische Konzept der Gemeinschaftsschule, wobei im Vordergrund steht, was das Kind kann, und nicht was es nicht kann, verändert die Kultur im Unterricht und wie die Schüler und Lehrer miteinander umgehen“, sagte der Staatssekretär. Jedes Kind müsse individuell entsprechend seinen Begabungen gefördert werden.
Die Angst, wenn stärkere und schwächere Schüler gemeinsam unterrichtet würden, sinke das Niveau der Stärkeren, sei unbegründet. In Schulen, in denen bereits auf diese Art unterrichtet wird, habe sich gezeigt, dass alle Kinder davon profitierten. Die Qualität der Schulabschlüsse werde selbstverständlich nicht reduziert, auch solle keineswegs der Hauptschulabschluss abgeschafft werden, betonte Mentrup.
Auf die Situation vor Ort angesprochen, sagte der Staatssekretär, da es im neuen Schuljahr nur 23 Anmeldungen für die Schillerschule gegeben habe, könne die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule für die Werkrealschule eine Perspektive sein, um den Schulstandort überhaupt zu erhalten. Auf die ‚Gretchenfrage‘ Neubau oder Sanierung der Schillerschule konnte Mentrup natürlich keine abschließende Antwort geben, favorisierte aber einen Neubau, zumal es für die Einrichtung einer neuen Schulart, wie etwa der Ganztagsschule, bis zu 37 % Fördermittel vom Land gebe. Für die Sanierung eines maroden Schulgebäudes, das schon lange hätte saniert werden müssen, gäbe es keine Förderung aus den Schultöpfen.
Abschließend sagte Bürgermeisterkandidat Jürgen Kirchner, er erhoffe und wünsche sich Offenheit, Mut und die Bereitschaft aller Beteiligten, ein neues Schulsystem als Chance zu begreifen und aufeinander zuzugehen, um jetzt gemeinsam die beste Lösung für alle Kinder zu finden.