(bü) In etwas kleinerem Rahmen als gewohnt feierten die Hemsbacher Genossen im herbstlich dekorierten Luthersaal der Christuskirche ihr alljährliches Zwiebelkuchenessen, verknüpft mit Kommunal- und Landespolitik.
Bürgermeisterkandidat Jürgen Kirchner war an diesem Abend einmal nicht in Sachen Wahlkampf unterwegs, sondern genoss zusammen mit seiner Familie in entspannter Atmosphäre ein Glas neuen Wein und selbstgebackenen Zwiebelkuchen.
Fraktionsvorsitzender Fredy Busse stieg in die Kommunalpolitik ein und erläuterte den Haushalt der Stadt. Die einzige geplante Investition sei der Bau einer neuen Urnenwandanlage. Da die Steuerschätzungen jedoch günstiger ausfielen als gedacht, seien in diesem Jahr Mehreinnahmen von etwa einer halben Million Euro zu erwarten. Diese würden vor allem für die dringend notwendige Sanierung von Straßen und Bürgersteigen verwendet, so Busse.
Ein weiterer ‚großer Brocken‘, der auf die Stadt zukäme, sei die Sanierung des Kastanienkindergartens und Ausbau auch zu einer Kleinkinderbetreuung. Derzeit stünde die Stadt in Verhandlung mit der Evangelischen Kirchengemeinde Hemsbach.
Auch die Sanierung der Schillerschule oder besser ein zukunftsorientierter Neubau war einmal mehr ein Thema. Angesichts des demografischen Wandels und sinkender Schülerzahlen vor allem in der Hauptschule favorisiert die SPD Hemsbach bekanntlich einen Neubau auf dem Gelände des Bildungszentrums. Dieser sollte teilweise sowohl dem Gymnasium als auch der Realschule als Mensa und Aula dienen und schwerpunktmäßig die Schülerinnen und Schüler der heutigen Haupt- und Werkrealschule für eine zukunftsorientierte Ganztagsbetreuung aufnehmen. Die SPD Hemsbach ist überzeugt, dass mit einem solchen Neubau den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrerinnen und Lehrern aller weiterführenden Schularten in Hemsbach mittel und langfristig am besten gedient ist. Eine Fehlinvestition in ein nicht optimales Gebäude an einem falschen Standort kann sich Hemsbach nicht leisten, weil die hierfür erforderlichen Mittel in den kommenden dreißíg Jahren nicht nochmals vom Schulverband aufgebracht werden können, um eine folgenschwere Fehlentscheidung zu korrigieren.
In diesem Zusammenhang verwies Busse auf einen Vortrag von Staatssekretär Dr. Frank Mentrup am kommenden Mittwoch, den 5. Oktober um 19.30 im Café Max. Es geht dabei um die Bildungsreform der grün-roten Landesregierung, aber auch die Verhältnisse ‘vor Ort‘ werden aufgegriffen.
Da der SPD-Landtagsabgeordnete Gerhard Kleinböck sich wegen einer Veranstaltung in Heidelberg verspätete, übernahm Ortsvereinsvorsitzender Ulf Dreßler kurzerhand die Ehrungen langjähriger Mitglieder. Für zehnjährige SPD-Mitgliedschaft erhielt Marianne Obst eine Auszeichnung. Der Vorsitzende bescheinigte ihr, dass sie stets zur Stelle sei, wenn es gelte, irgendwo mit anzupacken.
Die Laudatio auf den ehemaligen Kassier Dr. Wolfgang Möller für seine 15jährige Mitgliedschaft hielt dessen Nachfolger Fredy Busse. Obwohl Möller in „etwas fortgeschrittenem Alter“ in die Partei eingetreten sei, sei er stets aktiv und an politischen Fragen überaus interessiert. Außerdem habe er das Geld zusammengehalten und somit den finanziellen Grundstein gelegt, auf dem aufbauend die Hemsbacher SPD im Jahr 2014 ihr 125jähriges Jubiläum feiern könne.
Die folgenden Jubilare konnten leider nicht anwesend sein: Für 15jährige Mitgliedschaft wurde Bastian Karsten, für 25jährige Mitgliedschaft Sascha Bamberger und Elke Wörmann-Wiese ausgezeichnet. 40 Jahre in der Partei ist die langjährige Stadträtin und Ehrenbürgerin Irmgard Hierholzer und stolze 65 Jahre das SPD-Mitglied und ehemalige Bürgermeister Hans Michel.
Dem inzwischen eingetroffenen Landtagsabgeordneten Kleinböck blieb nur noch Zeit, einige Fragen zur Landespolitik, vor allem zu ‚Stuttgart 21‘ und der geplanten Volksabstimmung zu beantworten, bevor sich die Versammlung zu vorgerückter Stunde langsam auflöste.
Jürgen Kirchner
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